Kultur vor Ort ist ein Projekt der Gemeinschaftsinitiative URBAN I, das 1997 ins Leben gerufen wurde, um die Identifikation der Gröpelinger mit ihrem Stadtteil zu erhöhen. Das Konzept von Kultur vor Ort sieht vor, eine wirtschaftliche Aufwertung Gröpelingens durch eine kulturelle Aufwertung zu ermöglichen.
Kultur vor Ort organisiert und betreut kulturelle Aktivitäten und Veranstaltungen, die die Außenwirkung verbessern helfen und das Engagement der Bewohner für ihren Stadtteil steigern.
Eng verbunden mit Kultur vor Ort ist ein weiteres URBAN-Projekt: das Torhaus Nord. Das Torhaus Nord wurde 2001 Kultur vor Ort zur Verfügung gestellt. Neben den Räumlichkeiten für Kultur vor Ort sind in dem Haus weitere Büros vermietet (u.a. an Gröpelinger Marketing e.V. – auch ein URBAN-Projekt), ein Saal, ein Gruppenraum und ein Tonstudio. Im Erdgeschoß des Hauses befindet sich seit Juli 2003 ein Informationsbüro rund um den Stadtteil, in dem beispielsweise der Vorverkauf für Veranstaltungen im Stadtteil oder Seminare stattfinden. Das Informationsbüro ist eine Gemeinschaftseinrichtung vom Gröpelinger Marketing e.V. und Kultur vor Ort e.V. Das Konzept des Torhaus Nord sieht vor, dass Kultur vor Ort über die Vermietung der Büros die Unterhaltungskosten des Gebäudes aufbringt. Die Mieten aus der Nutzung des Saals und des Gruppenraums für Fachtagungen, Selbsthilfegruppen, Kulturveranstaltungen oder private Feiern, etc. werden in Kulturprojekte reinvestiert.
Kultur vor Ort hat zahlreiche Projekte initiiert und durchgeführt, zum Teil einmalige, zum Teil regelmäßige Veranstaltungen, die auch aktuell fortgeführt werden. Beispielsweise gab es mit 13 x Gröpelingen eine Art Reiseführer durch den Stadtteil. 1999 und 2000 gab Kultur vor Ort Kalender mit Fotos aus Gröpelingen heraus, es wurde im Auftrag des Senators für Wirtschaft und Häfen ein Video über das URBAN-Programm in Gröpelingen gedreht. Seit 1997 gibt Kultur vor Ort die Stadtteil-Zeitung Moje Weer heraus. Seit 1999 organisiert Kultur vor Ort den Umzug Feuerspuren, der durch das abendliche Gröpelingen führt und den Bürgern den Stadtteil in einem anderen Licht zeigt. Es gibt das Sommerfest, den City-Lauf, die Literatur-Veranstaltung Das blaue Sofa, Torhaus Jazz, MOKU Glitzerflügel – eine Kunst-Aktion für Kinder und viele weitere Aktionen, die auf Initiative von Kultur vor Ort in Gröpelingen stattfinden.
Ein wesentliches Element der Arbeit von Kultur vor Ort ist das touristische Programm, dass die Themen des Stadtteils – Industriekultur, Arbeitergeschichte, Stadtsanierung und –entwicklung – aufgreift. Dazu zählen die Besichtigung des alten Getreidespeichers sowie thematische Führungen durch den Stadtteil.
Darüber hinaus wurde Kultur vor Ort mit der Abwicklung des Aktionsprogramms Wir für Gröpelingen beauftragt, das ebenfalls aus Mitteln der Gemeinschaftsinitiative URBAN finanziert wurde. Im Rahmen dieses Aktionsprogramms sollten Projekte im Stadtteil gefördert werden, die die Bewohner aus eigener Initiative durchführen. Die geförderten Projekte sollten zur Wohnqualität des Stadtteils beitragen oder kulturelle Aktivitäten bzw. Freizeitmöglichkeiten schaffen oder verbessern.
Nach Ablauf der Förderung von Kultur vor Ort aus URBAN-Mitteln, erhält Kultur vor Ort Gelder vom Senator für Inneres, Kultur und Sport sowie vom Senator für Wirtschaft und Häfen. Diese Förderung fällt allerdings geringer aus als die URBAN-Förderung. Durch Vermietungen im Torhaus Nord, Veranstaltungen und dem touristischen Programm versucht Kultur vor Ort, einen eigenen Etat zu erwirtschaften, um die Arbeit fortzusetzen und weiter zu entwickeln.
Das Bild zeigt das (oben beschriebene) Torhaus Nord, das Domizil von Kultur vor Ort.
Förderprogramm | Förderzeitraum | Fördermittel |
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URBAN I, Städtebauliche Sanierung, Umwelt und Sicherheit | 1994 – 1999 | gesamt: 345.823,00 € davon EFRE: 172.911,50 € |
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