Das Land Bremen verfügt heute über eine exzellente maritime Forschungslandschaft. In Bremerhaven sind dies insbesondere das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) und die Hochschule Bremerhaven. In Bremen sind es das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) an der Universität Bremen mit dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungszentrum Ozeanränder, das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie und das Zentrum für Marine Tropenökologie. Das vorhandene meereswissenschaftliche Potential soll durch intensive Kooperation mit dem ebenfalls in Bremerhaven und Bremen vorhandenen breiten unternehmerischen Spektrum in der maritimen Wirtschaft regionalwirksam genutzt werden. Damit soll ein Beitragzur Verbesserung der ökonomischen Strukturen und zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen entstehen.
Eine Schlüsselfunktion hierbei soll das neu gegründete Institut für marine Ressourcen (imare), das in der Pilotphase zunächst in der Hochschule Bremerhaven angesiedelt wurde, übernehmen. Ziel des neuen Instituts soll es sein, in Zusammenarbeit von Wissenschaftlern des AWI mit der Hochschule Bremerhaven technologische Anwendungen aus der Grundlagenforschung zu entwickeln und gemeinsam mit regionalen Unternehmen in Produkte umzusetzen. Das neue Institut wird zunächst im Rahmen einer zweijährigen Projektphase mit 900.000 Euro vom Land Bremen unterstützt. Das Alfred-Wegener-Institut und die Hochschule Bremerhaven stellen in dieser Zeit darüber hinaus die erforderlichen Labore und Mitarbeiter zur Verfügung.
Fünf Themenfelder haben sich in der Zusammenarbeit zwischen dem Alfred-Wegener-Institut und der Hochschule bisher herauskristallisiert:
(v.l.) Prof. Jörn Thiede (AWI), Dr. Bela Buck (AWI), Prof. Angela Köhler (AWI), Dr. Christian Hamm (AWI), Dr. Christof Baum (AWI), Prof. Oliver Zielinski, Prof. Josef Stockemer (beide Hochschule Bremerhaven), Dr. Markus Geisen (AWI), nicht im Bild: Sonja Einsporn (AWI). Foto: Ude Cieluch, Alfred-Wegener-Institut.
Die Entwicklung marktfähiger Innovationen steht dabei im Vordergrund. Hierfür befinden sich bereits unterschiedliche Projekte in der Umsetzung. Ein Beispiel ist AquaINNO, die Entwicklung einer speziellen Teich-in-Teich-Anlage für die nachhaltige Fischzucht, für die imare neben der Bremerhavener Optimare Sensorsysteme AG Unternehmen aus ganz Deutschland als Verbundpartner gewinnen konnte. Zusätzlich sitzt die Uni Rostock mit im Boot.
Bei dem Projekt AquaFAMOS, das imare gemeinsam mit der Seestadt-Firma TriOS Mess- und Datentechnik GmbH umsetzt, liegt der Schwerpunkt auf der Umweltüberwachung von Aquakulturen, Gewässern und Abwässern mit moderner online-Sensorik.
Ein weiteres Anwendungsbeispiel der Bremerhavener Wissenschaftler: In bestimmten Meeresorganismen identifizierte marine Wabenstrukturen werden für die Herstellung medizintechnischer Materialien nachgeahmt. Denn diese erfüllen Anforderungen der Praxis wie Offenporigkeit oder geringes Gewicht zum Teil besser als bisher eingesetzte Materialien und könnten so künftig den herkömmlichen Gips ersetzen.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Projektphase soll imare ab 2009 als GmbH gegründet werden. Es wird dann als eigenständiges Institut außerhalb der Hochschule Bremerhaven arbeiten. imare soll einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in Bremerhaven bewirken.
Weiterführende Informationen zur Pilotphase des Projektes finden Sie hier.
Wirkungs[-]gebiet: | Umsetzungsort: | Volumen insgesamt (EFRE-Programm): | davon öffentliche Mittel: | davon EFRE-Mittel: |
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Bremerhaven | Bremerhaven | 4.996.000€ | 4.996.000€ | 2.498.000€[ |