Die weltweit steigende Nachfrage nach Fisch erfordert trotz Fischerei und Aquakultur alternative Ansätze in der Lebensmittelproduktion. Ein Ansatz ist in-vitro-Fischfleisch aus Zellkulturen. Für tierische Zellkulturen sind Bestandteile der essentiellen Flüssigmedien für ein erfolgreiches Wachstum der Zellen häufig sehr komplex und kostenintensiv. Ein besonders kritischer Punkt stellen die notwendigen Wachstumsfaktoren und Hormone der Medien dar, insbesondere Tierserum <(normalerweise fötales Rinderserum).
Meeresfisch ist generell ein gesundes Lebensmittel. Dennoch enthält im Freiland gefangener Fisch beispielsweise Schwermetalle und organische Schadstoffe. Einzelne Arten aus bestimmten Regionen sind teilweise stark belastet. Gerade bei langlebigen und fettreichen Raubfischarten sammeln sich hohe Mengen von Schadstoffen in den Geweben an.
Fischzellen stellen einen Sonderfall der tierischen Zellkulturtechniken dar. Ihre physiologischen Eigenschaften sind gut für die Kultivierung in-vitro geeignet und unterscheiden sich zudem sehr von den häufig verwendeten Säugetierzellen. In dem Projekt sollen ein wirtschaftlich nutzbares Vollmedium und Medienkomponenten speziell für das Wachstum von in-vitro-Fischzellen entwickelt werden.
Die Entwicklung eines Ersatzes des bisher benötigten tierischen Serums durch Hydrolysate veganen Ursprungs sowie anderer zu dosierten Nährstoffen zeigt enormes Potential, vor allem im Hinblick auf den Einsatz in der zellulären Landwirtschaft.
Die Erstellung einer Energie- und CO2-Bilanz für die Medienproduktion und Extrapolation auf den Gesamtprozess erfolgt ebenfalls.