Zur Stärkung der Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft auf dem Gebiet innovativer Werkstoffe und deren Anwendung im Leichtbau entsteht im Land Bremen das Leichtbauzentrum EcoMaT in der Airport Stadt. Das Faserinstitut Bremen (FIBRE) beabsichtigt einen zweiten Standort im EcoMaT zu eröffnen, um vor Ort die Rolle des wissenschaftlichen Hauptakteurs zu übernehmen und die Chance zu ergreifen, seine Kompetenzen auf dem Gebiet der Faserverbundwerkstoffe weiterzuentwickeln, allen Partner zur Verfügung zu stellen und damit selbst zu wachsen.
Durch die Nähe zu den Partnern im EcoMaT erwartet das Faserinstitut Bremen (FIBRE) zusätzliche Impulse für technologische und materialwissenschaftliche Bedarfe aus der Industrie von verschiedensten leichtbaurelevanten Branchen und Forschungseinrichtungen. Gleichzeitig bildet das Institut durch die zwei Standorte Airport-City und Campus ein Bindeglied zwischen dem Leichtbauzentrum EcoMaT und der Universität bzw. dem Technologiepark Bremen. Die für den neuen Standort erforderliche FuE Infrastruktur in Form der wissenschaftlichen Geräteausstattung für das Labor und Technikum des EcoMaT wird durch den EFRE gefördert.
Das Faserinstitut beabsichtigt, sich in das EcoMaT mit seinen bestehenden Forschungsschwerpunkten einzubringen und zusätzlich neue, wegweisende Faserverbundtechnologien zu entwickeln. Diese Technologien sollen in enger Kooperation mit dem EcoMaT und seinen Partnern umgesetzt werden und sind gut geeignet, in weitere Branchen übertragen zu werden. Dabei sind die Technologien so gewählt, dass sie auf Kompetenzen des Instituts aufsetzen, die Prozesskette von der Faser zum Faserverbundbauteil vervollständigen und sich inhaltlich gegenseitig ergänzen. Es handelt sich um Maschinen zur Kunststoffverarbeitung und Materialprüfung.
Die gewählten Technologien sollen von 2016 bis 2019 durch Vorlaufforschungsprojekte aus der beantragten Förderung implementiert und gestärkt werden. Die neuen wissenschaftlichen Geräte ermöglichen zusätzliche Verfahrensvarianten und Entwicklungen in etablierten Forschungsgebieten und führen weiterhin zu zusätzlichen Möglichkeiten durch neue Verfahrenskombinationen. Es können zusätzliche Materialeigenschaften bestimmt werden, die bei der Entwicklung von Fertigungsprozessen für deren Optimierung und Beurteilung von Relevanz sind. Weiterhin können Materialkennwerte ermittelt werden, die für die Simulation von Prozessen und die Auslegung von Bauteilen erforderlich sind, sowie Simulationsergebnisse validiert werden.
Die Ausstattungsergänzungen und deren Kombinationen mit den im Institut vorhandenen Einrichtungen versetzten das FIBRE in die Lage, zukunftsweisende Technologien für den Leichtbau mit polymeren Faserverbundwerkstoffen zu erforschen, weiterzuentwickeln und in eine industrielle Anwendung zu überführen.