Im Zentrum dieses Projekts stand die Regeneration des historischen Stadtteilmittelpunkts um den Ernst-Reuter-Platz. Dabei wurden vier Teilprojekte umgesetzt:
- Erweiterung der Fläche des Ernst-Reuter-Platzes und Bepflasterung,
- Errichtung eines Gastronomie-Pavillons,
- Restaurierung der Fassade der Lessingschule,
- Umbaumaßnahmen am Kirchturm zur Errichtung einer Aussichtsplattform.
Die EU-Gemeinschaftsinitiative URBAN II für das Fördergebiet in der Seestadt Bremerhaven mit einem räumlichen Schwerpunkt im Stadtteil Lehe weist drei Programmschwerpunkte auf:
Da sich mit den für die Maßnahme 3.1 – Revitalisierung Stadtteilzentrum insgesamt zur Verfügung stehenden 2.800.000 € keine vollständige Sanierung der 1,7 km langen Hauptgeschäftsstraße Hafenstraße finanzieren lässt, ist als Schlüsselmaßnahme die Aufwertung des zentralen Abschnittes am Ernst-Reuter-Platz realisiert worden. Als Standort des Wochenmarktes Lehe und als größte zusammenhängende Parkraumreserve für das Einzelhandels- und Dienstleistungsband Hafenstraße wird die wirtschaftliche Bedeutung des zentralen Platzbereichs deutlich. Die städtebauliche Bedeutung der Mitte Lehes wird durch die denkmalgeschützte Pauluskirche, die platzrandmarkierende Lessingschule und das Sparkassen- und Postgebäude zum Ausdruck gebracht.
Der Platz ist in seiner ursprünglichen, fast quadratischen Form wiederhergestellt worden. Er wurde vollständig neu gepflastert und mit 33 Bäumen eingefasst. Die technischen Anlagen zur Strom- und Wasserversorgung des Wochenmarktes wurden auf den neuesten technischen Stand gebracht. Die Platzanlage wurde durch den Ausbau einer Wegverbindung über den Kirchplatz nach Norden an den Stadtpark Lehe angebunden. Die Integration des Ernst-Reuter-Platzes in das nach Süden zur Geeste führende Fuß- und Radwegnetz soll durch den noch vorzunehmenden Ausbau des Saarparks spätestens in 2004 realisiert werden.
Ein ganz wesentlicher gestalterischer Bestandteil der Erneuerung des Ernst-Reuter-Platzes war die Fassadenwiederherstellung der Lessingschule: Dieselbe wurde durch einen Luftangriff auf Bremerhaven während des 2. Weltkrieges stark in Mitleidenschaft gezogen; der Dachstuhl fast vollständig zerstört. Die damalige Instandsetzung erfolgte lediglich rudimentär, also mit einfachsten Mitteln. Ziel war es, sowohl die Westfassade als auch den ehemals durch drei Ziertürmchen herausstechend geprägten Dachstuhl der Lessingschule nach historischen Vorlagen in den Originalzustand zurückzuversetzen, um mit einem ortsbildprägendem Gebäude ein weithin sichtbares Signal für die Erneuerung der Stadtteilmitte Lehes zu setzen.
Jetzt zeigt sich die Westfassade der Lessingschule wieder in seinem historischen Glanz. Die aufwendig gestalteten Seiten- und der Hauptgiebel sind wieder hergestellt. Die fehlenden Ziertürme an den Ecken und im Giebelabschluss als auch am Hauptgiebel wurden ebenfalls wieder aufgestellt. Die zahlreichen Ornamente und Schmuckelemente an den Giebeln wurden anhand von alten Fotos und Zeichnungen rekonstruiert. Das dafür benötigte Ziegelmauerwerk, insbesondere die glasierten Steine, wurden in einem speziell dafür ausgerichteten Klinkerwerk hergestellt. Die vormals vorhandenen Wappen im Hauptgiebel wurden sorgfältig rekonstruiert und sind als Reliefs in gelbem Sandstein ausgebildet. Für eine optische Abrundung der gesamten Restaurierung der Fassade an der Lessingschule sorgt die nächtliche Beleuchtung.
Die Anregung für die Errichtung eines Gastronomie-Pavillons auf dem Ernst-Reuter-Platz ist von privater Seite ausgegangen. Die Integration dieser ergänzenden baulichen Nutzung erfolgte nach der Ausschreibungsphase für den Platzausbau und stellte speziell wegen der sensiblen städtebaulichen Rahmenbedingungen eine besondere Aufgabe für die Architekten und die Bauverwaltung dar. Da der Marktplatz hierdurch räumlich verkleinert wurde, erfolgte eine intensive Abstimmung mit dem Großmarkt Bremen als Wochenmarktbetreiber. Der Pavillon ist seit März 2003 in Betrieb und wird gut angenommen.
Förderprogramm | Förderzeitraum | Fördermittel |
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URBAN II Städtebauliche Erneuerung und Ökologie, Revitalisierung Stadtteilzentrum Lehe | 2000 – 2006 | gesamt: 2.810.551 € darunter EFRE: 1.405.276 € |
Kontakt
Dieses Projekt hat den Schwerpunkt Stadtentwicklung und wird von unserem Helden Emil unterstützt.